Aufgrund eines Hinweises eines sehbehinderten Mitbürgers aus Flittard habe ich mich mit dem Amt für Straßen und Verkehrstechnik in Verbindung gesetzt, um nachzufragen, warum an der Haltestelle nur runde Markierungen (Noppen) vorhanden sind. Neuere Haltestellen sind sehr viel besser ausgestattet. Frage war, ob die Stadt plant Haltestellen "nachzurüsten".
Antwort der Verwaltung: Die Haltestelle Chempark wurde im Jahr 2002 als eine der ersten Kölner Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut. Dabei kam der seinerzeit gültige Ausbaustand zur Anwendung, der dem damaligen Stand der Technik entsprach. So wurde durch einen erhöhten Bordstein ein fast stufenloser Einstieg in das Fahrzeug ermöglicht und durch den Einbau der Noppensteine erstmals auch die Orientierung für Blinde und Sehbehinderte erleichtert. Im Laufe der Zeit wurden durch die immer weiter verbreitete Berücksichtigung der Barrierefreiheit, aber auch durch Versuche mit von der Industrie neu entwickelten Produkten (z.B. größere Noppenplatten, bessere Noppenform) Erfahrungen und Erkenntnisse gesammelt, die letztlich zu einer Optimierung und Vereinheitlichung der Ausbaustandards führten. Nach Abstimmung mit unseren örtlichen Behindertenverbänden werden Bushaltestellen seit dem Jahr 2008 gemäß eines solchen verbesserten Ausbaustandards hergestellt.
Eine Nachrüstung von Haltestellen, die nach einem älteren Standard ausgebaut wurden und somit bereits barrierearm sind, ist wegen der begrenzten Ressourcen zumindest kurzfristig nicht vorgesehen. Vielmehr liegt die Priorität zunächst auf der Umrüstung aller noch nicht barrierefreien Haltestellen, bei denen weder ein stufenloser Einstieg noch Orientierungsmöglichkeiten für Blinde und Sehbehinderte gegeben sind und von denen es im Kölner Stadtgebiet leider immer noch eine nicht unerhebliche Anzahl gibt. Die Nachrüstung von älteren Standards auf den aktuellen Stand wäre erst im Anschluss möglich. Hierbei ist von einem eher mittel- bis langfristigen Zeithorizont auszugehen.
Die Antwort der Verwaltung ist leider ebenso ernüchternd, wie nachvollziehbar. Also bleibt nur zu hoffen, dass die Stadt es möglichst bald schafft, die restlichen noch nicht barrierefreien Haltestellen umzurüsten.
Claudia Brock, Ortsvereinsvorsitzende